Traumatisierung mit Familienstellen aufdecken

Traumatisierung wird oft nicht als solche erkannt, weil ein zentraler Bestandteil derselben genau darin besteht, dass der traumatisierte Anteil der Persönlichkeit abgespalten wird und somit nicht mehr fühlbar oder wahrnehmbar ist. Was wahrgenommen wird, sind typischerweise körperliche Störungen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Gereiztheit und Ängste.

Ein weiteres Resultat von Traumatisierung ist die Entstehung eines sogenannten "Überlebensanteils", der mit dem traumatisierten Teil nichts zu tun haben möchte, ihn geradezu ignoriert. Der Überlebensanteil ist bemüht, die völlige Hilflosigkeit und das Nicht-Funktionieren-Können des traumatisierten Anteils zu kompensieren und weicht dabei allen wirklichen Emotionen aus.

Er ist einzig darauf aus, zu funktionieren, Ziele zu erreichen und perfekt zu sein. Auch auf spiritueller Ebene geht es ihm um das Vermeiden oder Überwinden von Gefühlen, z.B. Schmerz und Traurigkeit.

Viele traumatisierte Menschen identifizieren sich mit dem Überlebensanteil. Ohne es zu merken, wird hierbei die innere Aufspaltung aufrecht erhalten und dadurch jegliche Heilung verhindert.

In Trauma Aufstellungen wird dieser Mechanismus sichtbar und mit Hilfe von systemischer Aufstellungsarbeit überwunden. Eine wichtige Funktion kommt dabei dem Teil in uns zu, der gesund geblieben ist, der jedoch in der Regel zwischen Überlebens-Ich und traumatisiertem Anteil vergessen wird und wenig oder keinen Raum zum Leben hat.

Auch wissen wir aus der Trauma-Arbeit, dass Menschen, die ein Trauma in sich tragen, dies in der Regel nicht wissen oder nicht wissen wollen und so re-kreieren sie sich die betreffende Situation immer wieder auf Neue. Durch eine Aufstellung wird wieder Platz für ein fühlendes und akzeptierendes Ganzes.

Wir unterscheiden hierbei verschiedene Arten von Traumatisierung:

Existenz-Trauma:
Hier geht es um das reine Überleben, z.B. bei einem schweren Unfall, existenzieller Bedrohung wie Krieg, Gewalt verbunden mit Verlust, Tod, Vergewaltigung, das Erleben von struktureller Gewalt in totalitären Systemen, wie z.B. der DDR, oder Systemwechseln, Naturkatastrophen mit Verlust von Heim und Existenz und auch Geburtstrauma.

Verlust-Trauma:
Hier geht es um den Verlust von ganz nahen Menschen, wie Eltern oder Geschwister, z.B. durch Trennung oder Tod, aber auch seelische Abwesenheit der Eltern oder Elternteile bzw. Trennung der Eltern im Schlechten.

Bindungs-Trauma:
Hier geht es um Erfahrungen mit Menschen, die zu unserem System gehören, Missbrauch, Gewalt der Eltern gegenüber den Kindern, gegen einen Selbst, Geschwister oder Elternteile, seelische Grausamkeit. Es geht auch um Gefühle und Symptome, um Traumatisierungen, die wir von in unser System gehörenden Menschen übernommen haben, z.B. seelische Krankheiten, Ängste oder Kriegserlebnisse der Ahnen.

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